3. Sinfoniekonzert

27.02.2025, 20:00 Uhr in Konzerte
Hans Zender

Schuberts „Winterreise“.
Eine komponierte Interpretation

Dieses Konzert findet ohne Pause statt

„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh‘ ich wieder aus.“ Franz Schuberts ­Winterreise nach Texten von Wilhelm Müller gehört zu den großen Meister­werken der europäischen Musiktradition. Doch „wird man ihm ganz gerecht, wenn man es nur in der heute üblichen Form – zwei Herren im Frack, ­Steinway, ein meist sehr großer Saal – darstellt?“, fragte sich der Komponist und ­Dirigent ­Hans ­Zender (1936–2019). Seine im Jahr 1993 entstandene Version des berühmten Liedzyklus geht weit über eine reine Orchesterbearbeitung hinaus. Zender verstand diese selbst als „komponierte ­Interpretation“. „Meine ­,lecture‘ der Winterreise sucht nicht nach einer neuen expressiven Deutung, sondern macht systematisch von den Freiheiten Gebrauch, welche alle Interpreten sich normalerweise auf intuitive Weise zubilligen: Dehnung bzw. Raffung des Tempos, Transposition in andere Tonarten, Herausarbeiten charakteristischer farblicher Nuancen.“ Die bereits für damalige Hörer auf­rüttelnden Klanggebilde der 24 Lieder Schuberts über einen verlassenen, von der Liebe enttäuschten jungen Mann, übertrug Zender in die Gegenwart, wobei er ihre teils verstörende Radikalität zurückgibt und für heutige Ohren hörbar macht. Gleichzeitig zeigt er durch die Verwendung von volksmusikalischem Instrumentarium wie Gitarre und Akkordeon Schuberts Verwurzelung in der Folklore auf. So arbeitet Zender aus dem Original viele ästhetische Perspektiven heraus, die überblendet werden, wobei die zahlreichen Facetten der Komposition durch szenische Elemente – die Musiker begeben sich selbst auf Wanderschaft – ergänzt werden. Unter der Leitung von Joseph Bastian ist der weltweit gerühmte Tenor Daniel Behle zu erleben.

Infos und Karten: https://www.mainfrankentheater...

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