Würzburg: Um was geht's beim Talavera-Bürgerentscheid?
Bei dem Bürgerentscheid geht es um die Einführung von Parkgebühren auf der Talavera, einem Großparpklatz in der Nähe der Würzburger Innenstadt, auf dem etwa 1.000 Autos Platz finden. Bisher noch kostenlos.
Am Sonntag den 24. Juli stimmt Würzburg ab – soll die Talavera kostenpflichtig werden oder nicht?
Zwei
Fragen stehen auf dem Abstimmzettel. Zum einen die Frage einer
Bürgerinitiative gegen die Parkgebühren auf der Talavera. Demnach lautet
die Frage hier auch ganz simpel: Soll das Parken auf der Talavera
weiterhin kostenlos sein?
Die zweite Frage – und das ist die, die am Stimmzettel als erstes
aufgeführt ist – stammt von einem Bündnis aus mehreren Stadtratsparteien
und nennt sich „Besser in den Bischofshut“. Hier lautet die Frage: Sind
sie dafür, dass auf der Talavera künftig 30 Cent pro halber Stunde
fällig werden. Die Nutzer und alle Autoinsassen dann aber mit dem
Parkticket Straßenbahn in der ganzen Stadt fahren dürfen. Der
Tageshöchstsatz soll bei 9 Euro liegen.
Wer sind die Initiatoren?
Zum Ratsbegehren kommt es auf Initiative eines parteiübergreifenden
Bündnisses im Stadtrat (90/Die Grünen, FDP/Bürgerforum, Linke, Freie
Wähler/FWG, Zukunft für Würzburg, ÖDP). Dem voran ging ein gemeinsames
Verkehrskonzept für die Würzburger Innenstadt.
Eingereicht haben das Bürgerbegehren die Würzburger Jasmin Puhl-Brandt, Florian Wilbald und Hans Staschek. Insgesamt wurden etwa 13.000 Unterschriften gesammelt. Die Unterschriftenlisten lagen in etwa 90 Geschäften aus.
Was spricht für Parkgebühren?
Klimapolitik als auch Innenstadtentwicklung sind die
ausschlaggebenden Argumente des Stadtratsbündnisses. Das heißt, es soll
langfristig erreicht werden, dass weniger Autos in Richtung Innenstadt
kommen. Damit soll der Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel
attraktiver werden. Das Parkticket soll gleichzeitig als Fahrschein in
ganz Würzburg für alle Auto-Insassen gelten. Zusätzlich will das Bündnis
eine "Cityzone" einführen, in der das Straßenbahnfahren im Bischofshut
zukünftig für alle kostenlos sein soll. (Die CSU hat die "Cityzone"
mittlerweile auch abseits des Bürgerentscheids beantragt).
Die Parkgebühren auf
der Talavera sind nur ein Teil des Verkehrskonzeptes.
Was spricht gegen Parkgebühren auf der Talavera?
Die Bürgerinitiative kritisiert, dass die ÖPNV-Anbindung in den Landkreisen noch nicht gut genug ausgebaut sei, um das Auto komplett stehen zu lassen. Auch würden bisher alternative kostenlose Stellflächen in Würzburg fehlen. Viele Pendler könnten sich die Gebühren dauerhaft nicht leisten. Eine weitere Befürchtung ist, dass Anwohner aus dem angrenzenden Stadtteil Zellerau zukünftig Probleme haben könnten, Parkplätze zu finden. Auch auf Einzelhändler in Würzburg könnten sich die Parkgebühren negativ auswirken - sowohl Kunden als auch Personal könnte ohne die Parkplätze wegbleiben.