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Würzburg: Türkischer Wirt wird vor 26 Jahren erschossen – Prozessbeginn

Topnews
13.01.2025, 05:30 Uhr in Lokales
Justizzentrum Wuerzburg
Foto: Funkhaus Würzburg

​​1999 ist ein türkischer Gastwirt in einem Lokal in der Würzburger Zellerau erschossen worden. Weil Mord nicht verjährt, beginnt am Montag nach 26 Jahren vor dem Würzburger Landgericht der Prozess. Angeklagt ist ein Vater-Sohn-Gespann, und zwar wegen des heimtückischen Mordes an dem damals 55-jährigen Mann.

​Laut Staatsanwaltschaft sollen die beiden 49 und 67 Jahre alten Männer den Gastwirt getötet haben, um eine Geldforderung durchzusetzen. Der 55-Jährige war dabei aber wohl nicht der Schuldner, er hatte nur als Bürge fungiert.

​Demnach soll sich der Jüngere am 5. Januar 1999 mit einer Sturmhaube maskiert und dann das Lokal in der Zellerau betreten haben. Er soll die Waffe gezogen und insgesamt sechs Mal geschossen haben – dreimal auf den Gastwirt, der dadurch getötet wurde. Die Tat soll dabei vom Vater geplant und vom Sohn durchgeführt worden sein, so die Anklage.

​Die Ermittlungen liefen jahrelang – Tatverdächtige gab es immer wieder, ein Täter konnte bisher aber nicht überführt werden. Letztendlich kamen die Ermittlungen wieder ins Rollen, nachdem das Alibi des 49-Jährigen geplatzt war.

​Im März des vergangenen Jahres hatte die Polizei dann eine große Suchaktion gestartet – auf einer Wiese im Stadtteil Heuchelhof hat sie mehrere Grabungen durchgeführt. Wonach genau gesucht wurde, das wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen.

​Laut Staatsanwaltschaft sind über 30 Verhandlungstage angesetzt.