Würzburg: Trinkwasser in weiten Teilen des Stadtgebiets mit Keim belastet
Weite Teile des Würzburger Trinkwassers sind mit einem Keim belastet. Im Hochbehälter Galgenberg ist Test auf Pseudomonas-Keimen positiv ausgefallen, teilt die WVV mit. Die Belastung sei aber nicht außerordentlich hoch, so eine Sprecherin des Versorgers. Ein allgemeines Abkochgebot sei nicht nötig.
Für Risikogruppen sollten aber Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden (siehe unten).
Bei Pseudomonas handelt es sich um einen gegen Antibiotika resistenten Keim, der bei Risikogruppen schwere Infektionen wie Lungenentzündungen oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen kann.
Vorsichtsmaßnahmen bei bestimmten Personengruppen
Für gesunde Menschen stelle die Belastung kein Problem dar. Vorsichtsmaßnahmen sind aber bei folgenden Personengruppen zu Beachten:
• Patienten mit Mukoviszidose
• Pflegebedürftige mit offenen Wunden, Harnwegkathetern oder einer Magensonde zur Ernährung (Perkutane Endoskopische Gastrotomie)
• Patienten, die Inhalationsgeräte mit Trinkwasser reinigen
• Stark abwehrgeschwächte Personen (Rücksprache mit dem Hausarzt) bzw. Patienten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden
• Kontaktlinsenträger, soweit sie die Kontaktlinsen mit Leitungswasser reinigen
• Säuglinge
Schutzmaßnahmen für betroffene Personengruppen
• Personen, die Inhalationsgeräte verwenden, sollten zur Bedienung und Reinigung der Geräte nur zuvor abgekochtes Wasser oder Wasser vergleichbarer Qualität verwenden.
• Personen mit offenen Wunden oder Harnwegkathetern sollten zur Reinigung dieser Wunden bzw. der Katheter-Eintrittsstelle nur zuvor abgekochtes Wasser oder Wasser vergleichbarer Qualität verwenden.
• Kontaktlinsen sollten nur mit zuvor abgekochtem Wasser gereinigt werden.
• Ohren sollten nach dem Reinigen/Duschen/Baden mit Wasser gut abgetrocknet werden.
• Säuglingsnahrung sollte mit zuvor abgekochtem oder abgepacktem Wasser zubereitet werden.
• Prothesen und Zahnspangen sollten in Gefäßen, aufgefüllt mit zuvor abgekochtem oder abgepacktem Wasser, aufbewahrt werden.
Hier droht keine Gefahr
Keine Gefahr besteht beim Trinken des Wassers, der Anwendung auf gesunder Haut, Händewaschen und beim Verwenden des Wassers zum Wäschewaschen.
Welche Gebiete sind betroffen?
Die Keimbelastung ist im Hochwasserbehälter Galgenberg festgestellt worden. Dieser versorgt weite Teile des Würzburger Stadtgebiets und die Gemeinde Gerbrunn mit Trinkwasser. Ausnahmen bilden die Stadtteile Oberdürrbach, Lengfeld, Versbach, Teile der Lindleinsmühle und Teile Grombühls.
Hier gibt es eine Übersicht über die betroffenen Gebiete.
Herkunft der Keim-Belastung noch unklar
Die Herkunft der Keim-Belastung konnte noch nicht geklärt werden. Laut WVV läuft jetzt in enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt ein umfassendes Untersuchungsprogramm mit täglichen Kontrollen des Trinkwassers. Auch Nachforschungen zur Herkunft der Belastung laufen. Dies könne mehrere Tage dauern.
Die wichtigsten Fragen rund um die Keimbelastung im Trinkwasser beantworten wir hier.