Würzburg: Staatsanwaltschaft plädiert im Cold Case auf Mord
Wegen des Mordes an einem 13-jährigen Mädchen vor mehr als 30 Jahren soll ein 48 Jahre alter Mann für neun Jahre ins Gefängnis – Das zumindest hat die Würzburger Staatsanwaltschaft am Donnerstag vor dem Landgericht Würzburg gefordert.
Sie ist sich sicher den Täter gefunden zu haben. Der Angeklagte soll weit weg von einer Tat aus Affekt gewesen sein – er wollte vielmehr, dass das Mädchen stirbt, so die Staatsanwaltschaft. Außerdem wurden zweifelsfrei seine DNA-Spuren am Tatort und an der Kleidung der 13-Jährigen gefunden.
Auch die Nebenklage, also die Vertretung der großen Schwester des getöteten Mädchens, plädiert auf Mord. Anders als die Staatsanwaltschaft gibt sie aber keinen konkreten Strafrahmen an.
Da der Angeklagte zum Tatzeitpunkt 17 Jahre alt war, wird er nach dem Jugendstrafrecht verurteilt. Das bedeutet: die Höchststrafe bei Mord wäre zehn Jahre.
Das Urteil wird am 20. Dezember erwartet.
Zum Hintergrund
Dem 48-jährigen Angeklagten wird vorgeworfen die 13-Jährige im Dezember 1993 in einem Reiterstall in Wiesenfeld missbraucht und getötet zu haben. Anschließend soll er sie in einer Güllegrube entsorgt haben. Die Leiche des Mädchens wurde erst zwei Tage später entdeckt.
Die Tat liegt schon über 30 Jahre zurück, deshalb sind alle Delikte außer Mord schon verjährt. Kann dem Angeklagten der Mord nicht nachgewiesen werden, dann wird der 48-Jährige freigesprochen.
Dass die Beteiligten, je nach Ausgang des Prozesses, in Revision gehen scheint dabei sehr wahrscheinlich.