Würzburg: Angeklagte schweigen in Cold Case aus der Zellerau
Wer hat vor mehr als einem Vierteljahrhundert einen türkischen Gastwirt in Würzburg erschossen? Seit Montag müssen sich ein 67 Jahre alter Mann und sein 49 Jahre alter Sohn vor Gericht verantworten. Zum Prozessauftakt hat sich keiner der beiden geäußert.
Die Anklage
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der damals 23 Jahre alte Sohn den Gastwirt 1999 in der Zellerau erschossen hat - im Auftrag seines Vaters. Während seine Familie Sozialhilfe bezog, soll der Vater Ende der 90er Jahre Geld an Privatpersonen verliehen haben. Das Opfer habe für mindestens 50.000 Mark gebürgt.
Als der Schuldner nicht zahlte, soll der heute 67-Jährige das Geld vom Opfer verlangt haben. Es sei zum Streit gekommen, so die Staatsanwaltschaft, schließlich habe der Mann seinem Sohn befohlen, den Gastwirt zu töten.
Was war damals geschehen?
Die Tat hatte damals für großes Aufsehen in Würzburg gesorgt: Der Täter war maskiert in die Gaststätte des Opfers maskiert und hatte die gesamte Trommel eines Revolvers leergeschossen. Das Opfer wurde dabei drei Mal getroffen.
Der Täter konnte unerkannt fliehen. Zwischenzeitlich war auch von einem angeheuerten Killer die Rede, der extra für die Tat nach Würzburg gekommen sei.
Der Opfer selbst hatte sich wenige Tage vor der Tat an die Polizei gewandt und von massiven Drohungen gegen ihn und seine Familie berichtet. Die beiden Angeklagten standen zwar schon damals im Fokus der Ermittler, konnten damals aber ein Alibi präsentieren. Das hatte sich erst vor wenigen Jahren als falsch erwiesen, daraufhin liefen die Ermittlungen wieder an.
Die Tatwaffe ist bis heute verschwunden.