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Unterfranken: Zahl der Femizide steigt bundesweit - In der Region bleibt sie gleich

25.11.2024, 15:30 Uhr in Lokales
gewalt frauen
Foto: pixabay.com

​​​​Frauen die von Männern umgebracht oder angegriffen werden, weil sie Frauen sind – Bundesweit steigt die Zahl der sogenannten Femizide oder versuchten Femizide immer weiter an. Auch darauf soll der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am Montag aufmerksam machen.

In Unterfranken ist die Zahl dagegen gleichgeblieben.

​Wie das Landeskriminalamt auf Anfrage mitgeteilt hat, sind im vergangenen Jahr in Unterfranken fünf Frauen getötet worden. Diese Zahl ist damit seit 2020 gleich geblieben – nur im Jahr 2021 waren es vier Frauen.

​Bayernweit ist die Zahl der Tötungsdelikte an Frauen leicht gesunken. So sind im vergangenen Jahr 40 Frauen umgebracht worden, 2021 waren es 60.

Beispiele aus der Region

In der Region ist es in diesem Jahr schon zu einem Übergriff auf eine Frau gekommen. Die 18-Jährige war mit ihrem Fahrrad auf einem Feldweg bei Gadheim unterwegs. Dort wurde sie von drei Männern angegriffen und beleidigt – Anschließend verletzte sie einer mit einem Messer am Bauch.

​Im vergangenen Jahr hat ein Mann in Marktheidenfeld seine 33-jährige Ehefrau, ebenfalls mit einem Messer, getötet. Sie soll ihn beschimpft haben, weil er zu wenig im Haushalt helfen würden. Zudem hatte sie aber wohl auch eine Affäre.

Auch Anfragen wegen Gewalt steigen

​Gleichzeitig werden auch immer mehr Mädchen und Frauen in der Region Opfer von sexueller und psychischer Gewalt. Das zeigen unter anderem die Beratungsanfragen beim Verein Wildwasser Würzburg.

Was sind Femizide?

​Der Begriff Femizide beschreibt die Tötung von Frauen und Mädchen aufgrund ihres Geschlechts. Dabei werden die Frauen von Männern getötet. Oftmals handelt es sich bei den Tätern um Familienmitglieder.

​In Deutschland stirbt fast jeden dritten Tag eine Frau durch die Hand ihres Expartners oder Partners. Weltweit sterben ist die häufigste unnatürliche Todesursache bei Frauen die Tötung durch einen Partner oder Expartner.

​Im deutschen Strafgesetzbuch gibt es den Begriff allerdings nicht. Ehrenmorde oder Tötungen im Prostituiertenmillieu werden deshalb auch innerhalb der bayerischen Kriminalstatistik nicht einzeln und als solche erfasst.

​Wer Gewalt erlebt und Hilfe braucht kann sich unter der Tel.: 116 016 melden. ​