Unterfranken: Schlag gegen Internet-Betrüger – Zahlreiche Geschädigte aus der Region
Bayerischen Ermittlern ist ein großer Schlag gegen Internet-Betrüger gelungen. In der vergangenen Woche wurden 20 Personen in der Republik Kosovo vorläufig festgenommen. Zuvor hatten deutschlandweit 350 Menschen Anzeige erstattet, der dadurch entstandene Schaden ist erheblich: die Beamten sprechen von einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag.
Die Betrüger sollen dabei mit fake Trading-Plattformen auch mehr als ein Dutzend Menschen aus Unterfranken betrogen haben – die haben zumindest Anzeige erstattet. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein. Ein Mann aus dem Landkreis Würzburg hat beispielsweise über 88.000 Euro verloren.
Wie die Zentralstelle Cybercrime Bayern am Mittwoch mitgeteilt hat, wurden zahlreiche Anleger von der Gruppe betrogen. Diese hatten zuvor – teils hohe Summen – auf vermeintlichen Trading-Plattformen investiert. Durch einen simulierten Chat wurde den Anlegern vorgegaukelt Gewinne gemacht zu haben und diese auch noch steigern zu können. Die Gelder wurden aber nie angelegt, sondern wanderte in die Tasche der Betrüger.
Die Ermittlungen dauern noch an.
Zum Hintergrund
Seit dem Frühjahr 2023 hat die Zentralstelle Cybercrime Bayern umfangreich ermittelt. Dabei ging es um den Verdacht des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs gegen eine international agierende Gruppe.
Dabei sind die Ermittler auf zahlreiche Tatverdächtige im Kosovo gekommen, die auch noch drei Callcenter betreiben – sie sollen sich ein ganzes Betrugsnetzwerk aufgebaut haben. In der letzten Woche wurden dann die Durchsuchungen gemeinsam mit der Kripo Augsburg und den Ermittlungsbehörden vor Ort durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 14 Objekte untersucht.
Den höchsten Einzelschaden entstand bei einer Frau aus NRW. Sie wurden binnen neun Monaten um 1,9 Millionen Euro betrogen.