Würzburg: Vier Straßen werden wegen ihrer Namensgeber umbenannt
In Würzburg erhalten vier Straßen wegen ihrer Namensgeber einen neuen Namen. Das hat der Stadtrat am Donnerstagabend beschlossen. Umbenannt werden der Heiner-Dikreiter-Weg, die Nikolaus-Fey-Straße, die Schadewitzstraße und die Hermann-Zilcher-Straße. Der Grund: Die Namensgeber waren in das NS-Regime verstrickt.
Welche neuen Namen diese Straßen erhalten ist noch unklar.
Nicht alle Entscheidungen einstimmig
Bei drei Straßen war die Entscheidung einstimmig. Um die Hermann-Zilcher-Straße gab es wiederholt längere Debatten - letztlich stimmte der Stadtrat aber auch hier mit 29 zu 19 Stimmen dennoch für die Umbenennung.
Daneben soll auch der Karl-Ritter-von-Frisch-Weg umbenannt werden. Der Weg gehört aber nicht der Stadt, sondern dem Freistaat Bayern. Deswegen braucht die Stadt erst die Einwilligung, die Straße umzubenennen.
Kontextualisierung vorerst bei zwei von drei Straßen
Außerdem werden zwei weitere Straßennamen kontextualisiert. Das heißt: An die Schilder der Armin-Knab-Straße und der Peter-Schneider-Straße werden Zusatzschilder angebracht, die auf das Verhalten der Namensgeber während des Nationalsozialismus hinweisen. Dafür werden unter den Straßenschildern QR-Codes oder URLs angebracht. So können sich Interessierte über die Hintergründe der Namensgeber informieren.
Noch nicht entschieden wurde darüber bei der Richard-Strauss-Straße. Hier soll erst nach einer genaueren Vorbereitung und Anhörung entschieden werden. Darum soll sich eine Arbeitsgruppe "Straßennamen" kümmern, die noch gegründet werden muss.
Umbenennung seit Jahren geplant
Die Umbenennung der Straßen ist seit langem geplant. Bereits seit 2015 hatte eine Kommission zahlreiche Straßennamen im Stadtgebiet untersucht, deren Namensgeber in der NS-Zeit gelebt haben. Ende 2020 hatte die Kommission schließlich die Umbenennung der vier Straßen vorgeschlagen.