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Würzburg: Prozess gegen Erzieherinnen wegen Misshandlung startet

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08.04.2024, 05:13 Uhr in Lokales
Kindergarten Malen Buchstaben Kita
Foto: unsplash.com

In einer Kita in Greußenheim soll eine Erzieherin Kleinkinder bewusst gequält haben – vor den Augen ihrer Vorgesetzen. Deswegen startet am Montag der Prozess vor dem Würzburger Landgericht. Angeklagt sind beide Frauen – unter anderem wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen.

Zwischen September und Dezember 2021 soll eine 30-Jährige mindestens vier Kinder einer Kleinkindgruppe misshandelt haben. Dabei soll die Erzieherin einen kleinen Jungen brutal aus einem Hochbett gerissen und ein Mädchen zum Essen gezwungen haben, bis sie erbrach.

Die 30-Jährige soll die Kinder im Alter zwischen 18 Monaten und zwei Jahren bewusst gequält haben – wohl wegen eines Konflikts mit ihrer Gruppenleiterin, der ebenfalls angeklagten 37-Jährigen.

Die soll während der Taten untätig geblieben sein, sie soll die Kinder nach den Übergriffen lediglich getröstet haben. Laut Anklage hat die ehemalige Gruppenleiterin die Taten weder den Eltern noch der Kindergartenleitung rechtzeitig gemeldet, um so künftige Übergriffe zu verhindern. Erst im September 2022 – also ein Jahr später – soll sie die Fälle gemeldet haben. Deswegen muss sich die 37-Jährige wegen Unterlassens verantworten.

Beide Erzieherinnen wurden suspendiert. Die 30-Jährige bestreitet die Vorwürfe bislang, ihre ehemalige Gruppenleitung dagegen zeigte sich geständig.

Für den Prozess sind insgesamt elf Verhandlungstage bis Anfang Juni angesetzt.