Würzburg: Obdachlosigkeit steigt an
Obdachlosigkeit hat in Würzburg innerhalb der letzten Jahre stark zugenommen. Besonders hoch war der Anstieg von 2021 auf 2022. Die Zahl hat sich innerhalb eines Jahres um mehr als ein Drittel erhöht. 2022 waren 442 Personen als obdachlos gemeldet, 2021 waren es 311.
Der starke Anstieg von 2021 auf 2022 kann durch mehrere Faktoren erklärt werden. Durch die Lockerung der Pandemieregeln seien wieder verstärkt Menschen nach Würzburg gezogen. So habe sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt verschärft. Gleichzeitig habe sich die deutlich steigende Inflation bemerkbar gemacht. Vor allem wirtschaftlich schwache Menschen drohten so in die Obdachlosigkeit zu rutschen oder konnten sich ihre Wohnung nicht mehr leisten.
In dem Jahr davor, also 2020 auf 2021, kam es allerdings zu einem Rückgang der Obdachlosen-Zahlen. Der Grund seien die damals strengen Corona-Vorgaben gewesen.
Die Stadt Würzburg erfasst die Zahlen aufgrund drohender oder bestehender Obdachlosigkeit. Dazu kommt aber eine nicht erfassbare Dunkelziffer an Obdachlosen.
Die Stadt Würzburg konnte auch einen Anstieg der gemeldeten Obdachlosen-Fälle erfassen. Darunter fallen beispielsweise Paare oder Familien. Demnach liegt die Anzahl im Jahr 2022 bei 231 Fällen. Zum Vergleich: Die Zahl der Fälle lag 2021 bei 173.
Würzburg ist vergleichsweise gut aufgestellt, wenn es um Hilfseinrichtungen für Betroffene geht. Neben diversen städtischen Einrichtungen kommen Anlaufstellen wie die Wärmestube, Kurzzeitübernachtungsmöglichkeiten, die Bahnhofsmission, und viele weitere hinzu.