Würzburg: Mammut-Stadtrat mit den Themen Eisbahn, Haushalt und ÖPNV
Den Würzburger Stadträten steht am Donnerstag ein arbeitsreicher Nachmittag bevor. Auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung stehen über 40 Tagesordnungspunkte.
Entscheidung zur Öffnung der Eisbahn erwartet
Mit Spannung wird vor allem die Entscheidung zur Würzburger Eisbahn erwartet. Der Stadtrat soll festlegen, ob und wann sie in diesem Jahr öffnet.
Unter anderem geht es um die Frage, ob die Eisbahn bei den gestiegenen Energiekosten betrieben werden soll. Ursprünglich sollte die Eisbahn ab dem 28. Oktober öffnen, dann hatte die Bädergesellschaft als Betreiber Anfang Dezember als möglichen Termin genannt.
Dagegen waren unter anderem die Eisbären Würzburg Sturm gelaufen, die dort ihre Eishockey-Heimspiele austragen. Wenn die Bahn nicht bis Ende Oktober öffne, müssten sie wohl ihre Saison absagen. Eine Online Petition hatte bis Mittwochnachmittag knapp 3.800 Unterstützer gefunden.
Der Stadtrat hatte die Entscheidung dann an sich gezogen. Ziel sei eine schnelle Entscheidung – auch um den Eisbären die nötige Planungssicherheit zu geben.
Kämmer stellt Haushaltsentwurf vor
Kämmerer Robert Scheller wird den Haushaltsentwurf für das kommende Jahr vorstellen. In der Haushaltsrede wird er seine Vorstellungen, Erwartungen und Einschätzungen zum Etat für 2023 schildern.
Die aktuelle Energiekrise mit massiven Preissteigerungen dürfte sich auch deutlich auf den Haushalt und die dort vorhandenen Spielräume auswirken.
Entschieden wird am Donnerstag aber noch nichts – dafür sind dann die Haushaltsberatungen in einigen Wochen gedacht. Bis dahin können die einzelnen Fraktionen noch Wünsche und Vorschläge formulieren, was sie gerne im Haushalt berücksichtigt hätten.
Einsparen will die Stadt unter anderem in dem die Räume weniger geheizt werden und nach Möglichkeit auf Beleuchtung verzichtet werden soll.
Faulenbergareal künftig mit Wohnungen?
Weiteres Thema wird das Faulenbergareal an der Nürnberger Straße sein. Der Stadtrat soll abschließend das neue Nutzungskonzept für das ehemalige Militär-Gelände absegnen.
Zu der bisher geplanten Nutzung für Gewerbe und Kultur sollen auch noch rund 270 Wohnungen dazukommen. Das Konzept ist die Grundlage für das weitere Vorgehen.
Die Stadt verhandelt seit Jahren mit dem Bund über einen Kauf des Faulenbergareals.
Umbenennung von vier Straßen
Abschließend soll auch über die Umbenennung von Straßen entschieden werden. Es geht um vier Straßen im Stadtgebiet, deren Namensgeber tief in das NS-Regime verstrickt waren, deshalb sollen sie neue Namen erhalten.
Weichen sollen unter anderem die Nikolaus-Fey und die Schadewitzstraße. Benannt werden sollen die Straßen nach vier Frauen, die meisten von ihnen hatten unter der NS-Herrschaft zu leiden.
Änderungen im ÖPNV
Verabschieden will der Stadtrat auch Änderungen im Öffentlichen Nahverkehr. So sollen zum einen die Straßenbahnen häufiger fahren.
Außerdem sollen regelmäßige Tariferhöhungen im ÖPNV verhindert werden, das mache die Nutzung unattraktiv. Die Idee: Die Stadt soll mit dem Verkehrsverbund Mainfranken verhandeln, um eine eigene Stadtwabe in Würzburg zu schaffen. So könnte der Stadtrat dort die Preise festlegen. Im Gegenzug müsste die Stadt einen finanziellen Ausgleich an den Verkehrsverbund zahlen.
Gute Nachrichten gibt es vom Würzburger Ostbahnhof in Heidingsfeld. Ab dem 11. Dezember werden nach mehr als 30 Jahren dort wieder Personenzüge halten. Über die Buslinie 16 soll der Bahnhof an das Würzburger ÖPNV-Netz angebunden werden. Der Stadtrat muss die zusätzliche Haltestelle am Ostbahnhof noch absegnen.