Würzburg: Bischof würdigt Freispruch in Kirchenasyl-Prozess
Es ist ein „starkes und wichtiges Signal in die Gesellschaft“. So würdigt der Würzburger Bischof Franz Jung den Freispruch für Schwester Juliana Seelmann im Prozess um Kirchenasyl. In zweiter Instanz hatte das Landgericht Würzburg die Schwester am Donnerstag freigesprochen.
In erster Instanz war sie noch zu einer Geldstrafe verurteilt worden, weil sie zwei Frauen aus Nigeria Kirchenasyl gewährt hatte – um sie vor Abschiebung und Menschenhandel zu bewahren.
Der Fall lege die besonders humanitären Härten im Rahmen des europäischen Asylsystems offen, so der Bischof. Das Kirchenasyl kritisiere nicht den Rechtsstaat, sondern helfe in Einzelfällen Menschen in extremen Notsituationen.
Die Staatsanwaltschaft hatte im Berufungsprozess eine höhere Strafe für die Schwester des Kloster Oberzell gefordert.