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Veitshöchheim: LWG bietet Alternative zum Eiswein – getrocknete Trauben

11.01.2024, 16:30 Uhr in Lokales
LWG Eiswein Alternative Trocknung
Foto: Johannes Burkert, LWG Veitshöchheim

​​Gibt es in Mainfranken bald eine Alternative zum seltenen Eiswein? Die bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) sucht dafür seit über zehn Jahren eine Möglichkeit. Denn: Es können immer weniger Winzer den beliebten Eiswein herstellen.

​Laut LWG ist es am vielversprechendsten einen Süßwein aus getrockneten Trauben herzustellen. Die Trauben werden dabei ganz normal im Herbst gelesen, dann aber nicht gekeltert sondern mehrere Wochen lang getrocknet. Die Trauben verlieren so an Wasser, so konzentriert sich der Zucker in den Trauben.

Erster Versuch im Jahr 2012

​Bei einer Ernte im Jahr 2012 hat die LWG erstmals Müller-Thurgau geerntet und die Trauben acht Wochen lang getrocknet. Dabei haben die Trauben um die Hälfte an Gewicht verloren, gleichzeitig hat sich das Mostgewicht von 90 Grad Oechsle auf 182 Grad Oechsle verdoppelt. Mittlerweile werden immer häufiger Silvaner Trauben verwendet, da diese eine stabilere und dickere Haut haben. Dadurch kann die Schimmelgefahr minimiert werden.

​Die getrockneten Trauben haben für die Herstellung von Süßwein auch den Vorteil, dass gezielt gesunde Trauben geerntet werden können. Dadurch kann auch die Qualität erhöht werden.

Zum Hintergrund

​Durch den Klimawandel wird der Winter in der Region immer wärmer und die Möglichkeit Eiswein zu ernten damit seltener, denn: die Trauben müssen bei der Ernte komplett durchgefroren sein. Und je länger die Trauben hängen, desto größer wird die Gefahr von Schimmel, oder dass Vögel oder Mäuse diese auffressen. Das ist bei einem Weingut aus der Region passiert. Dadurch konnten sie keinen Eiswein ernten. Einem Weingut aus Iphofen ist die Ernte ganz unerwartet dann aber Anfang der Woche noch gelungen.

​Bis vor einigen Jahren war es in Deutschland laut eines Gesetzes nicht erlaubt Wein aus getrockneten Trauben herzustellen. Das hat sich mittlerweile aber geändert, auch wenn dieser dann nicht unter der Kategorie „Wein“ fällt. ​