Unterfranken: Polizei stellt Verkehrsbilanz 2021 vor
Die Zahl der Unfallverletzten in Unterfranken ist auf einem historischen Tiefstand. Das zeigt die Verkehrsbilanz 2021 die das Polizeipräsidium Unterfranken am Donnerstag vorgestellt hat.
Zwar ist die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen, von 35.010 auf 36.735. Dabei gab es aber so wenige Verletzte wie nie zuvor in Unterfranken. 4.974 Menschen haben sich 2021 bei einem Unfall verletzt, 50 sind verstorben.
Verkehrstote leicht gestiegen
Die Zahl der Verkehrstoten ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen (2020: 45), insgesamt aber immer noch auf einem niedrigen Niveau. Im ersten Quartal 2022 sind bislang sechs Menschen durch Unfälle ums Leben gekommen, zwei weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum (Stand 31.03.22).
Laut Polizeirat Joachim Hupp sind das aber noch immer zu viele Unfälle. Im Schnitt ist im letzten Jahr fast wöchentlich ein Mensch bei einem Unfall getötet worden, etwa alle 14 Minuten kommt es aktuell in Unterfranken zu einem Unfall.
Einen großen Anteil bei den Verkehrstoten machen Motorradfahrerinnen und -Fahrer aus. 15 der 50 Verstorbenen waren auf einem Motorrad unterwegs. Die meisten tödlichen Unfälle ereigneten sich im vergangenen Jahr auf unterfränkischen Landstraßen.
Unfallursachen Geschwindigkeit und Alkohol
Nach wie vor eine der häufigsten Unfallursachen ist überhöhte Geschwindigkeit. Und auch Alkohol im Straßenverkehr spielt bei den Unfallzahlen weiter eine große Rolle. Auffallend: die Zahl der Toten durch Alkohol im Straßenverkehr ist von 2020 auf 2021 von eins auf sieben gestiegen.
Neu dazu kommt immer mehr die Ablenkung durch das Smartphone. Seit letztem Jahr wird dieser Bereich statistisch erfasst. 2021 gab es in der Folge aus Ablenkung durch Handynutzung während der Fahrt 247 Unfälle, 140 Verletzte und zwei Tote. Registriert wurden 8.303 Verstöße, die Polizei geht von einer großen Dunkelziffer aus.
E-Scooter
Deutlich zugenommen haben die Unfallzahlen bei E-Scootern. Während es 2020 noch 19 waren, sind im Jahr 2021 37 Personen mit einem Elektroroller verunfallt. Alle 37 haben sich auch verletzt, sieben standen unter Alkohol-, einer unter Drogeneinfluss.
Die Zahl der Fahrradunfälle ging leicht zurück, von 1357 auf 1212. Einen leichten Anstieg gab es bei den im Verkehr getöteten Radfahrerinnen und -Fahrer (2020: vier; 2021: sieben).
Spürbar zurückgegangen sind die Unfallzahlen in den vergangenen zwei Jahren während der coronabedingten Lockdown-Phasen.