Schweinfurt: Zoll ermittelt gegen 122 Unternehmen wegen Lohnvergehen
Weil sie zu wenig, zu spät oder gar nicht gezahlt haben, hat das Hauptzollamt Schweinfurt im vergangenen Jahr Ermittlungsverfahren gegen zahlreiche Unternehmen eingeleitet.
Ermittelt wurde gegen insgesamt 122 Unternehmen, die insgesamt Bußgelder in Höhe von rund 572.000 Euro zahlen mussten. Etwa ein Sechstel der Ermittlungsverfahren entfiel auf das Baugewerbe. Hier mussten sich 23 Firmen verantworten, 42.700 Euro wurden an Bußgeldern hier verhängt.
Firmen haben ihre Angestellten beispielsweise unter Mindestlohn bezahlt oder den Lohn gleich ganz einbehalten. „Die Zahlen zeigen, dass es viele Arbeitgeber mit der Bezahlung ihrer Beschäftigten nicht so genau nehmen. Der Zoll sollte daher auch in Würzburg noch mehr Präsenz zeigen“, so Michael Groha, Bezirksvorsitzender der IG BAU.
Groha geht davon aus, dass die Arbeit der Zollbeamten in Zukunft weiter zunimmt. Der Grund: Ab Oktober gilt ein höherer Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde. Laut Groha muss sichergestellt sein, dass die Lohnerhöhung auch bei den Beschäftigten ankommt.
Laut Bundesfinanzministerium hat das Hauptzollamt Schweinfurt im vergangenen Jahr insgesamt 1.199 Unternehmen in der Region kontrolliert – 364 davon aus der Baubranche. Im Fokus der Fahnderinnen und Fahnder standen neben nicht oder zu gering ausbezahlter Löhne auch Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Steuerbetrug.