Mainfranken: Kliniken schlagen Alarm
Unter dem Motto „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ wollen am Dienstag bundesweit kommunale Kliniken auf ihre verheerende wirtschaftliche Situation aufmerksam machen. Auch die Krankenhäuser bei uns in der Region: Das Klinikum Würzburg Mitte, das König-Ludwig-Haus in Würzburg, die Main-Klinik Ochsenfurt sowie die Klinik Kitzinger Land.
Dafür hängen die Krankenhäuser in ihren Gebäuden Plakate auf und verteilen vor Ort Postkarten mit ihren Forderungen an Politik und Krankenkassen.
Inflation trifft kommunale Kliniken hart
Auch die Kliniken in Mainfranken bekommen die Inflation, die Energiekrise und die Preissteigerungen in sämtlichen Bereichen zu spüren. Die Lebensmittel für die Verpflegung der Patienten werden teurer, ebenso wie das medizinische Material.
Die aktuellen Hilfspakete der Politik seien weder ausreichend noch nachhaltig, so die kommunalen Krankenhäuser. Die geplante Krankenhausreform soll die Zukunft der Kliniken sichern. Doch die könnte zu spät kommen.
Denn: Die Kliniken nehmen unter anderem über Operationen Geld ein. Dabei legen sie die Preise nicht selbst fest, vielmehr bekommen sie eine Art Fixbetrag – je nach OP. Dieser Betrag wurde nicht ausreichend von der Politik und den Krankenkassen an die Inflation und die Preissteigerungen angepasst, so das Klinikum Würzburg Mitte. Die Ausgaben passen demnach nicht mehr zu den Einnahmen. Fast keine Klinik schreibe schwarze Zahlen mehr.
Hinzu kommt Corona: Während der Pandemie mussten viele Operationen verschoben werden, damit kam kein Geld in die Kasse. Daneben waren die Krankenbetten nicht vollständig belegt.
Forderungen an die Politik
Die Politik müsse handeln, so die Kliniken. Noch bekämen die Patientinnen und Patienten nichts von der wirtschaftlichen Situation mit – sollte sich an dieser aber nichts ändern, drohe im schlimmsten Fall eine Unterversorgung.
Am bundesweiten Aktionsweit fordern die kommunalen Kliniken daher die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.
Ziel müsse es sein, die Versorgungssicherheit überall im Land zu sichern. Denn: Die Deutsche Krankenhausgesellschaft rechnet bis zum Ende des Jahres mit einem Minus von rund 10 Milliarden Euro bei den deutschen Krankenhäusern.
Anstelle von kurzfristigen Hilfsprogrammen und Rettungsschirmen benötige das Krankenhaussystem eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung, die die Kliniken aus der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit herausholt.
Petition der DKG
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat daher eine Petition gestartet, um die Krankenhäuser zu unterstützen.