Mainfranken: IHK rät zu Gas-Einsparungen
„Gas ist von nun an ein knappes Gut“, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Donnerstag, das gilt auch für Mainfranken. Schließlich hat er die „Alarmstufe Gas“ ausgerufen. Deswegen rät die Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt jetzt den Unternehmen in der Region, Gas einzusparen. Besonders die Großverbraucher müssen sich darauf vorbereiten, dass das Gas knapp werden kann – dazu zählen beispielsweise Zementwerke und Gießereien.
Eine Möglichkeit wäre unter anderem bereits jetzt den Gas-Bezug zu reduzieren, so die IHK. Entweder über andere Energieträger – wie beispielsweise Öl, Kohle oder erneuerbare Energien. Zumindest da, wo es möglich ist.
Wirtschaft warnt vor Energiekrise
Die mainfränkische Wirtschaft warnt deshalb vor einer Energiekrise in der Region und fordert von der Politik deutlich mehr Tempo, um die akute Notlage zu bewältigen – aber auch, um künftig unabhängiger von Energie-Importen aus Russland zu sein.
Jede Kilowattsunde zähle im Hinblick auf den bevorstehenden Winter, so die IHK. Deswegen müssen jetzt im Herbst und Winter auch die Bürger ihre Solidarität mit den Unternehmen unter Beweis stellen. Das Motto: Lieber den warmen Pulli anziehen statt bequem den Heizkörper hochdrehen.
Dennoch: Wirtschaft begrüßt Ausrufung der Alarmstufe
Industriekunden und private Verbraucher müssen sich auf deutlich steigende Energiepreise einrichten. Nichtsdestotrotz begrüße die Wirtschaft die Ausrufung der Alarmstufe als wichtigen Schritt im Krisenmanagement.
Die Alarmstufe sei eine Voraussetzung für die Umsetzung der Pläne der Bundesregierung, Kohlekraftwerke wieder ans Netz zu holen, um Erdgas bei der Stromproduktion einzusparen.
Was ist die Alarmstufe?
Dabei handelt es sich um die zweite von insgesamt drei Stufen des „Notfallplans Gas“ der Bundesregierung. Damit will die Regierung auf einen theoretisch möglichen Lieferstopp Russlands vorbereitet sein.
Bei der Alarmstufe liegt eine Störung der Gasversorgung vor. Das ist die aktuelle Situation. Der Markt ist aber immer noch in der Lage, diese Störung zu bewältigen.
In der dritten Stufe, der Notfallstufe, ist der Markt das nicht mehr. Dann muss der Staat eingreifen und die Gasverteilung regeln.