Schweinfurt/Geldersheim: Lebenslange Haft für Mord an Säugling
Für den Mord an ihres Säuglings muss eine Frau lebenslang ins Gefängnis. Das Landgericht Schweinfurt hat die Frau aus Somalia am Donnerstag wegen Mordes schuldig gesprochen.
Das Landgericht sah es als erwiesen an, dass die 28-Jährige acht Mal mit einem Küchenmesser auf ihre drei Monate alte Tochter eingestochen hatte. Das Mädchen starb an den Folgen der Verletzungen.
Mit dem Urteil ging das Gericht über die Forderung von Staatsanwaltschaft und Verteidigung hinaus. Beide hatten sich für Haftstrafen von neun bzw. acht Jahren ausgesprochen – anders als das Gericht gingen sie von Totschlag aus und sahen die Mordmerkmale, wie z.B. Heimtücke, nicht als gegeben an.
Zuvor war am Donnerstagvormittag der psychiatrische Sachverständige gehört worden. Er hielt die Angeklagte für voll schuldfähig. Zwar gebe es Hinweise auf eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung bei der 28-Jährigen. Eine Schuldunfähigkeit sei deswegen aber nicht gegeben, so der Psychiater.
Die Frau hatte vor Gericht erklärt, sie sei verzweifelt und hoffnungslos gewesen. Außerdem habe sie keinerlei Hilfe bekommen, vor allem auch von ihrem Mann nicht. Der habe zudem überall herumerzählt, dass sie verrückt sei, schilderte die Angeklagte vor Gericht.