Heizung aufdrehen: Welche Temperatur in welchem Raum?

13.03.2025, 12:18 Uhr in Service
Heizung pixabay
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Sobald draußen die Temperaturen fallen, geht drinnen das große Thermostat-Roulette los. Die einen drehen die Heizung voll auf, weil sie es gerne muckelig warm haben, die anderen versuchen, mit möglichst niedrigen Einstellungen die Heizkosten im Zaum zu halten und sitzen dann in Decken gewickelt auf dem Sofa. Doch was ist eigentlich sinnvoll?

Ein Wärmezähler dient der Erfassung des Energieverbrauchs und hilft nicht nur den Überblick über den Verbrauch zu behalten, sondern auch bei der gerechten Aufteilung der Heizkosten.

Optimale Raumtemperaturen: Wo es warm sein muss und wo nicht

Ein Wohnzimmer mit 20 bis 22 Grad ist vollkommen ausreichend, um es gemütlich zu haben. Wenn man ständig friert, sollte man nicht unbedingt das Thermostat hochdrehen, sondern vielleicht eher zu dicken Socken greifen. Ein zu warmes Wohnzimmer macht die Luft nämlich schnell trocken, was Kopfschmerzen oder müde Augen verursachen kann.

Im Schlafzimmer sieht die Sache ganz anders aus. Hier sind 16 bis 19 Grad ideal, denn zu viel Wärme stört den Schlaf. Wenn man nachts oft aufwacht oder unruhig schläft, könnte man ausprobieren, das Fenster zu kippen und die Heizung etwas herunterzudrehen. Allerdings gibt es auch Grenzen und wenn jemand mit eiskalter Nase unter der Decke liegt, bekommt er schneller eine Erkältung.

In der Küche macht es wenig Sinn, viel zu heizen, denn Herd, Backofen und Wasserkocher arbeiten fleißig mit, weshalb 18 bis 20 Grad völlig ausreichen. Wenn man nach dem Kochen lüftet, schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Die warme Luft hält die Temperatur stabil, während die Feuchtigkeit aus den Kochdämpfen nach draußen verschwindet. Im Badezimmer hingegen darf es ruhig etwas wärmer sein. 22 bis 24 Grad sind perfekt, damit es nach der Dusche nicht zum frostigen Schockmoment kommt.

Das Kinderzimmer folgt einem eigenen Rhythmus. Tagsüber sorgen 20 bis 22 Grad für eine angenehme Spielumgebung, nachts reichen 18 Grad für einen erholsamen Schlaf. Babys und Kleinkinder reagieren empfindlicher auf Temperaturwechsel, weshalb es nicht zu kalt werden sollte. Ein Hygrometer hilft, ein Auge auf die Luftfeuchtigkeit zu behalten.

Raumtemperatur, Wohlbefinden und die Tücken trockener Heizungsluft

Wer zu kalt wohnt, schwächt sein Immunsystem und wer ständig überheizt, bekommt trockene Luft und gereizte Atemwege. Besonders im Winter sinkt die Luftfeuchtigkeit durch die Heizung rapide, was Augen, Haut und Schleimhäute angreift. Kleine Aktionen können helfen.

Eine Schale Wasser auf der Heizung oder ein paar große Zimmerpflanzen sorgen für ein besseres Raumklima. Jedes Grad weniger spart Heizkosten, das ist keine Floskel, sondern Realität. Bis zu sechs Prozent weniger Energieverbrauch pro Grad und das kann sich am Jahresende ordentlich auf der Rechnung bemerkbar machen.

Nachts macht es Sinn, die Heizung um zwei bis vier Grad herunterzudrehen. Wenn man sich eine Decke mehr überwirft, schläft man oft sogar besser. Zu große Temperaturunterschiede sind allerdings keine gute Idee, denn wenn die Heizung morgens wieder mit voller Power anläuft, wird der Spareffekt schnell zunichte gemacht.

Heizen und Lüften – der richtige Rhythmus gegen Schimmel

Räume, die dauerhaft zu kalt sind, ziehen Feuchtigkeit an und wo Feuchtigkeit ist, ist Schimmel oft nicht weit. Besonders Außenwände und Ecken sind gefährdet, wenn sich dort kalte Luft sammelt. Statt Fenster den ganzen Tag gekippt zu lassen, hilft Stoßlüften. Drei bis vier Mal am Tag für fünf bis zehn Minuten das Fenster komplett öffnen, die Heizung ausdrehen und frische Luft hereinlassen. Das bringt nicht nur Sauerstoff, sondern verhindert auch, dass sich die Feuchtigkeit in den Wänden festsetzt.