Azubi-Mangel: Warum so viele Stellen unbesetzt bleiben
63.000 offene Stellen. 2021 wurden knapp zwölf Prozent aller Ausbildungsplätze nicht besetzt. Das berichtet eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Betrachtet man auch diejenigen Stellen die nicht bei den Arbeitsagenturen gemeldet werden, ist sogar von einem Anteil um die 40 Prozent auszugehen. Aber woran liegt das?
Die Berufsausbildung ist traditionell ein Karriereweg für
nicht-akademische Bildungsabschlüsse. Aber die Anzahl der Hochschulberechtigungen steigt deutlich. Der Akademisierungstrend setzt sich fort. Deutlich zurück gehen hingegen die Hauptschulabschlüsse, wie das Statistische
Bundesamt zeigt.
Daher stehen Betriebe heute in direkter Konkurrenz zu Universitäten und Hochschulen. Und das macht sich auch bemerkbar. Im Jahr 2020 gab es erstmals mehr
Erstsemestler:innen als Auszubildende.
Das liegt unter anderem auch an dem wesentlich höheren Angebot an Studiengängen gegenüber den Ausbildungsberufen.
Und auch das Gehalt spielt eine große Rolle: Viele Azubis kommen mit ihrem Gehalt nicht hin und im Laufe ihres Berufslebens verdienen sie als Fachkräfte weniger als Akademiker:innen. Wer junge Menschen für eine Berufsausbildung begeistern will, sollte also von Anfang an das Gehalt im Auge behalten und aufzeigen, dass man durch Weiterbildung mit einer Berufsausbildung nahezu gleich viel verdienen kann.
Außerdem ist zukünftigen Azubis ein sicherer Arbeitsplatz und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders wichtig. Auch durch anderweitig gute Rahmenbedingung können Betriebe also punkten.
Klar ist auch, dass ein Studium nicht für Jede:n das Richtige ist. Die Stärken der Berufsausbildung liegen in ihrer Praxisnähe und dem direkten Berufseinstieg, das sollte Schüler:innen frühzeitig klargemacht werden.
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